Brutsaison der Vögel beginnt im März

NABU Hessen: Bei Gartenarbeit nur Pflegeschnitt des Jahreszuwachses erlaubt

Mit den milden Temperaturen der letzten Tage und der zunehmenden Tageslänge beginnen die ersten Bäume, Büsche und Sträucher auszutreiben. Viele Gartenbesitzende fangen an, ihren Garten aufzuräumen und für das Frühjahr vorzubereiten. Aber auch Vögel beginnen damit, ihre Reviere abzugrenzen, einen Partner zu finden und einen geeigneten Nistplatz zu suchen. Wer jetzt im Garten arbeitet, sollte die gesetzliche Schonzeit beim Pflege- und Rückschnitt von Sträuchern und Hecken beachten, die vom 1. März bis zum 30. September gilt.  In dieser Zeit sind nur noch Form- und Pflegeschnitte erlaubt, die maximal den Zuwachs des laufenden Jahres entfernen. Bei allen Pflegemaßnahmen müsse besondere Rücksicht auf brütende Vögel genommen werden. Ein brütender Vogel darf durch die Heckenpflege nicht gestört werden. Im Zweifelsfall gelte es, um ein Vogelnest in der Hecke herumzuschneiden.

Da ein vogelfreundlicher Heckenschnitt nur schwer umzusetzen ist, appelliert der NABU Hessen an Gartenfreund*innen und Gartenbauunternehmen, Pflegeschnitte generell nicht in der Hauptbrutzeit der Vögel von März bis Juni durchzuführen. In diesem Zeitraum bieten Gebüsche einen optimalen Unterschlupf für Vögel, Säugetiere und Amphibien. Die Tiere ziehen dort ihren Nachwuchs groß, finden darin eine gute Versteckmöglichkeit und ziehen sich im frischen Grün auch mal zum Schlafen zurück.

Der NABU bittet auch darum, aufgeschichtete Reisighaufen aus abgesägtem Holz und Ästen liegen zu lassen. In den Asthaufen haben vielleicht erste Vögel mit dem Nestbau begonnen oder Igel und andere Säugetiere einen Unterschlupf gefunden. Wahre Wunder wirken zudem kleine wilde Ecken im Garten, die weitere Tiere anlocken. Ungenutzte und unbehandelte Naturecken mit speziellen Lebensräumen wie Reisighaufen, aber auch Laub- und Steinhaufen, Trockenmauern, Schmetterlingswiesen und offene Lehmstellen bieten vielen Tierarten Nahrung und Unterschlupf. Zu empfehlen ist, verblühte Stängel von Wildpflanzen wie Königskerze, Distel oder Wilder Karde stehen zu lassen, bis es dauerhaft zweistellige Temperaturen gibt. In den Stängel überwintern viele Insekten als Ei oder Puppe, die dann bei wärmeren Temperaturen ausschlüpfen. Es lohnt sich auch, jetzt noch Nistkästen und Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse, Hummeln und Ohrwürmer aufzuhängen. Ein naturnah gestalteter Garten erfreut nicht nur das Herz, er ist auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt. 


Blühende und brummende Frühlingsboten sind da

So können Sie Hummeln und Wildbienen jetzt unterstützen

Der Frühling naht mit großen Schritten und die ersten Insekten, wie Gartenhummel und die Blauschwarze Holzbiene, sind bereits in Hessen zu beobachten. Für sie heißt es jetzt dringend neue Energie tanken. Daher sind Schneeglöckchen und andere Frühblüher nach dem Winter ein besonders wichtiges Element im Garten. Die bunten Pflanzen sorgen nicht nur bei uns für Frühlingsgefühle und die ersten Farbtupfer, sie dienen vor allem den ersten fliegenden Insekten als lebenswichtige Nahrungsquellen. Doch der Winter endet immer früher. Wer ersten Wildbienen und Schmetterlingen zum Saisonstart helfen will, sollte daher unbedingt Schneeglöckchen und Krokusse pflanzen. Im weiteren Frühlingsverlauf freuen sich Insekten auf Nektar- und Pollensuche über Primeln, Duftveilchen, Lungenkraut oder Buschwindröschen im Garten.

Pelzige Brummer auf Wohnungssuche

Mit dem März beginnt der Garten allmählich wieder zu summen und zu brummen. Hummeln und andere Wildbienen erwachen nun nach und nach aus der Winterpause und machen sich auf die Suche nach Energiequellen und geeigneten Plätzchen für den Nachwuchs. Wer die sympathischen Pelzträgerinnen unterstützen möchte, sollte also für reichlich Frühblüher im Garten sorgen. Einen sicheren Platz für den Bienennachwuchs bietet Totholz, Hohle Pflanzenstängel und sandige Offenstellen im Garten. Hummeln freuen sich über Totholzstapel, Steinritzen oder verlassene Mauselöcher. Auch künstliche Nisthilfen für Wildbienen oder Hummelkästen werden gerne angenommen. Wichtig ist hier darauf zu achten, dass es sich um geeignete Modelle aus unbedenklichem Material mit austauschbaren Elementen handelt. Bei den Nisthilfen gilt die Regel weniger ist mehr. Lieber mehrere kleine und an die jeweiligen Bewohner angepasste Elemente über den Garten verteilt anbieten, als große, imposante Bettenburgen für mehrere Arten aufzustellen. Denn in den großen Nisthilfen haben Fressfeinde, Parasiten und Krankheiten leichtes Spiel. Nach einigen Jahren sollten grundsätzlich die Elemente ausgetauscht werden, sonst steigt das Risiko, dass der Bienennachwuchs von Pilzen oder Krankheitserregern befallen wird.

Farbenfrohe Kälteexperten sorgen für Energie

Frühblühende Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen und Krokusse sind dabei hervorragend an die noch kalte Jahreszeit angepasst. Die Vorbereitung auf diesen frühen Austrieb startet jeweils schon im Vorjahr. Dann nämlich sammeln Schneeglöckchen und Krokusse Kohlehydrate in Form von Stärke an und lagern sie in ihren Speicherorganen, den Zwiebeln, ein. Mit diesen Reserven aus dem Vorjahr treibt aus der Zwiebel im nächsten Frühjahr eine neue Pflanze aus und kann um diese Jahreszeit fast konkurrenzlos die überlebenswichtigen Sonnenstrahlen aufnehmen. Um bei Kälteeinbrüchen und Frost gut geschützt zu sein, besitzen viele Frühblüher zudem „Frostschutzmittel“. Schneeglöckchen lagern beispielsweise Salze ein. Diese verhindern, dass Wasser in Knollen, Trieben und Blättern gefriert.

Für Mensch und Natur

Der Naturschutzbund Deutschland e.V. möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.

 

Wir möchten ein wenig Interesse für unseren Lebensraum wecken, in dem jede Pflanze, jedes kleine Insekt, das vielleicht gerade an unserem Gesicht vorbeigeflogen ist, so viel zu entdecken gibt, dass man es nicht einfach so hinnehmen sollte.

 

Der NABU legt großen Wert auf den sozialen Aspekt, die Gemeinschaft. Der gepflegte Umgang mit unseren Mitgliedern liegt uns am Herzen.

 

 

Wenn Sie sich vorstellen können für die Natur hier in Kalbach aktiv zu werden, Fragen oder Anregungen im Bereich Naturschutz haben oder mehr über den NABU erfahren möchten, schauen Sie doch einmal bei unseren Treffen vorbei. Weitere Informationen erhalten Sie beim Vorstand oder indem Sie über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten.

 

 

Über von der NABU-Gruppe Kalbach geplante Aktionen und Veranstaltungen erfahren Sie auf dieser Homepage, aber auch über Veröffentlichungen in den "Kalbacher Nachrichten".


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