Naturschutz - Vögel füttern


Vögel füttern - aber richtig! Der NABU gibt Tipps zur Vogelfütterung im Winter

Mit den ersten frostigen Tagen beginnt in dieser Woche die Zeit der Vogelfütterung. Der NABU Hessen rät, den gefiederten Freunden vor allem bei gefrorenem Boden oder geschlossener Schneedecke zusätzliche Nahrung anzubieten. „Für die Fütterung eignet sich am besten ein so genanntes Futtersilo, denn dort ist das Futter vor Nässe und Witterungseinflüssen geschützt“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Eine falsche Fütterung könne den Vögeln dagegen mehr schaden als nützen.

Das Futtersilo sei besser geeignet als offene Futterstellen, so der Biologe Eppler, denn es schütze das Saatgut nicht nur vor Nässe, sondern verhindere auch die Verunreinigung durch Vogelkot. Durch den Kot könnten Vogelkrankheiten leicht von einem Tier auf das andere übertragen werden. „Die Gefahr, die von verunreinigten Futterstellen für Vögel ausgeht, wird oft unterschätzt“, appelliert Eppler, Vogelfutterstellen stets sauber zu halten.

Mit speziellem Vogelfutter für wildlebende, körnerfressende Gartenvögel lassen sich Buchfink, Dompfaff und Spatz gezielt zum Futterhaus locken. Weichfutterfressern wie Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle kann man mit Obststückchen, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren die harte Zeit erleichtern. Äpfel können z. B. in kleine Holzrahmen gesteckt werden. Für Meisen sind die bekannten Meisenknödel oder Meisenringe sowie Drahtbehälter mit Erdnüssen das richtige Angebot. „Besonderes Augenmerk sollte auf die Herkunft der Körner gelegt werden“, betont Eppler. „Billige Futtermischungen sind oft mit Samen der allergieauslösenden Ambrosie oder anderen unerwünschten Pflanzen verunreinigt.“ Der NABU empfiehlt, die Vogelfütterung als Naturerlebnis zu genießen.

 

„Gerade Kinder sind begeistert, wenn sich die unterschiedlichsten Vogelarten am Futterhäuschen einfinden“, so Eppler. Bei der bundesweiten Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ können alle Vogelbeobachtungen an den NABU gemeldet werden. Mit den Daten will der NABU herausfinden, wo die einzelnen Arten vorkommen, wie häufig sie sind und wie sich der Klimawandel auf die Wintervögel auswirkt. Die Winterfütterung sei ein guter Einstieg in ein weitergehendes Engagement für den Naturschutz, so Eppler. Wichtigste Voraussetzung für den Erhalt einer artenreichen Vogelwelt seien vor allem vielfältige, naturnahe Lebensräume. „Oft fehlt es unseren gefiederten Freunden in den Gärten an Nistmöglichkeiten, natürlichen Nahrungsquellen und Verstecken“, so der NABU-Biologe. „Nistkästen bieten zum Beispiel Blau- und Kohlmeise, Hausrotschwanz und anderen Vögeln schnell eine zusätzliche Brutmöglichkeit.“ Im Garten können zudem Hecken und Gebüsche aus heimischen Sträuchern wie Weißdorn, Kornelkirsche und anderen gepflanzt werden. Hier finden Singvögel Unterschlupf und Schutz vor Fressfeinden und im Herbst ein reiches Beerenangebot.