Schönheit des Herbstes


Unsere Flora ist im Herbst besonders attraktiv

Wer in den letzten Wochen draußen unterwegs war oder gerade jetzt durch den Wald geht, findet in unserer Natur sehr stimmungsvolle Bilder. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die milden Temperaturen haben viele Sträucher und Bäume bereits neue Knospen angesetzt. Pilze sprießen aus dem Boden und lugen unter dem dichten Laub hervor. Aber auch abgestorbene Pflanzenteile, hohe Disteln oder andere Stauden bilden, teilweise mit Tau überzogen, wundersame, oft wunderschöne Gebilde. Wenn dann noch die Sonne durch die Baumkronen bricht, entstehen märchenhafte Figuren. Einige Bilder sind in unserer Galerie zu sehen. Viele der Bilder stammen aus dem Gebiet zwischen Sparhof und Heubach. Aber wie schön ist es, wenn man die Fotos selbst gemacht hat und sie als Vergrößerung an der Wand präsentieren kann. Die digitale Technik macht es möglich, viele Fotos zu machen, die schönsten auszuwählen und den Rest zu löschen.

 

Nicht nur Stauden und Sträucher geben schöne Motive ab, auch oder gerade Bäume, vor allem alte, über 100 Jahre alte, manchmal mit Pilzen bewachsene, sind schöne Fotomotive. Einige dieser alten, teilweise abgestorbenen Bäume, besonders Buchen, stehen hoffentlich noch lange am Verbindungsweg nach Heubach.

 

Leider werden in letzter Zeit gerade von Hessen Forst viele dieser alten Bäume ohne Rücksicht auf Specht- oder andere Nisthöhlen gefällt. Der Schaden ist noch viel größer, wenn man bedenkt, dass eine etwa 100 Jahre alte Buche den Sauerstoff für einen Menschen produziert, von der hohen CO²-Umsetzung ganz zu schweigen. Da nützt es auch nichts, wenn gesagt wird, dass wieder nachgepflanzt wird. Es bleibt für lange Zeit ein nicht ersetzbarer "Mangel".

 

Glücklicherweise werden mancherorts Oasen für solche Baumschönheiten geschaffen. Naturparks in unserer Nähe wie der Kellerwald oder der Hainich in Thüringen am viel begangenen Rennsteig sind solche Oasen. Ein Besuch dieser Naturparks, die zum Teil Urwaldcharakter haben, lohnt sich immer. Führungen oder Kutschfahrten können vor Ort oder im Internet gebucht werden. Man kann sich aber auch auf gut ausgebauten Wanderwegen, im Hainich sogar auf einem Baumkronenpfad, durch diese Naturlandschaften bewegen. Einige Bilder davon werden in den nächsten Tagen in unserer Galerie zu sehen sein.

 

Der NABU setzt sich besonders dafür ein, diese Naturparadiese zu erhalten oder neu zu schaffen. Unterstützen Sie uns dabei.

 

Wer mehr über das Thema Naturparke in Deutschland oder unsere Arbeit vor Ort erfahren möchte, ist herzlich zu unseren jeweiligen Monatstreffen eingeladen.

 

Entdeckungen im Herbst

Der Sommer ist vorbei und unsere Tierwelt beginnt damit sich auf den Winter vorzubereiten

Vögel und Säugetiere, Amphibien, Reptilien und Insekten sind nun auf ihre Weise damit beschäftigt, den Fortbestand der Art bis zum nächsten Frühjahr zu sichern. Amphibien und Reptilien suchen im Spätherbst frostsichere Verstecke auf, um die kalte Jahreszeit im Winterschlaf zu überdauern. Viele Säugetiere und Insekten tun dies mit gleicher oder ähnlicher Taktik, jede Art hat im Laufe ihrer Evolution über Jahrmillionen eine eigene Überlebensstrategie entwickelt. Bei Bienen, Wespen und Hummeln überwintern oft nur die Königinnen, die im nächsten Frühjahr praktisch im Alleingang einen neuen „Staat“ aufbauen. Aber nicht alle Tiere „verschlafen“ den Winter. Eine große Ausnahme bilden die Vögel.

Ausharren oder abhauen

Vögel haben unterschiedliche Taktiken, um den Winter zu überstehen. Viele Vogelarten bleiben in ihren Brutgebieten, diese Arten werden in Fachkreisen als Standvögel bezeichnet. Hier ist es besonders wichtig, das Nahrungsangebot im Herbst möglichst effektiv zum Aufbau von Fettreserven zu nutzen, denn im Winter wird die Nahrung knapp. Insbesondere Meisen müssen auch dann immer ausreichend Nahrung zu sich nehmen, da sie aufgrund ihrer sehr aktiven Lebensweise und ihrer relativ geringen Körpergröße einen hohen Energiebedarf haben. Andere Arten, die nicht wie Meisen über ein breites Nahrungsspektrum verfügen und niedrige Temperaturen nicht so gut vertragen, weichen bei besonders strengen Wintertagen über mehr oder weniger kurze Strecken in wärmere Regionen aus. Diese Gruppe wird auch als Teilzieher oder Strichvögel bezeichnet. Ein Beispiel ist der Star.

Jetzt raus und beobachten

Eine weitere große Gruppe bilden die Zugvögel, die jedes Jahr bestimmte Winterquartiere aufsuchen, um dort zu überwintern. Schwalben zum Beispiel sind ausgesprochene Langstreckenzieher. Sie fliegen bis nach Afrika, weil sie dort als reine Insektenfresser im Winter entsprechende Nahrung finden. Das liegt daran, dass auf der Südhalbkugel der Erde die Jahreszeiten umgekehrt sind zur Nordhalbkugel, also wenn bei uns Winter ist, ist in Afrika Sommer.

Aufgrund dieser Anpassungen der Vogelwelt kann man als interessierter Vogelbeobachter nun einiges erleben, denn der Vogelzug verläuft nicht gerade unauffällig und da viele Vogelarten in großen Trupps ziehen, bieten sich gute Möglichkeiten, manche bei uns nicht heimische Art zu entdecken. Anfang Oktober ziehen große Schwärme von Kranichen über uns hinweg. Gut zu erkennen sind sie daran, dass die Trupps in keilförmigen Formationen fliegen. Das spart Energie. Dazu lassen sie ihre lauten, trompetenartigen Rufe ertönen.

Die Schwalben beginnen jetzt, sich auf Leitungsdrähten oder abends im Schilf zu sammeln, um dann im Oktober gemeinsam auf die Reise zu gehen.

Viele Wasservogelarten der Küste rasten auf ihrem Flug in den Süden auf größeren Wasserflächen im Binnenland. Dies ermöglicht die Beobachtung von Arten, für deren Beobachtung man sonst weite Strecken zurücklegen müsste.

 

Bei Erkundungstouren sollte man aber immer darauf achten, den Vögeln nicht zu nahe zu kommen. Wenn man aus übertriebener Neugier einen Schwarm aufscheucht, kann das vielen Tieren das Leben kosten. Werden sie zu oft gestört, können sie den Energieverlust nicht mehr ausgleichen. Sie ermüden und können mit dem Schwarm nicht mehr mithalten, was schließlich zum Tod führt.

Alles in allem ist der Vogelzug eine interessante Angelegenheit und eines der erstaunlichsten Wunder der Natur. Wie die Vögel den Weg ins Winterquartier und wieder zurück finden, konnten die Wissenschaftler bis heute nicht eindeutig klären!

 

Wer mehr über den Vogelzug erfahren möchte, kann sich auf den Internetseiten des NABU informieren oder zu einem unserer monatlichen Treffen kommen. Gäste sind immer willkommen und es gibt immer etwas Interessantes zu erfahren.

 
Einen schönen Herbst wünscht Ihnen Ihr NABU Kalbach