Die Turteltaube


Vogel des Jahres 2020

Turteltaube - Foto: Rosl Rössner
Turteltaube - Foto: Rosl Rössner

Aussehen

Sie ist eine kleine, exotisch aussehende Taube und etwas größer als eine Amsel. Ihre Oberseite wirkt aufgrund orange eingefasster Federsäume sehr kontrastreich. Die Brust ist rosa-bläulich überhaucht, während der Bauch eher weiß ist. Aus der Nähe fallen der schwarz-weiß gestreifte Halsfleck und die rostroten Augen auf.

 

Verhalten

Ihr Balzritual ähnelt dem der Ringeltaube, wobei ihr buntes Gefieder bei der Flugschau gut zur Geltung kommt. Sie besetzt keine festen Territorien, sondern verteidigt nur ihren Brutplatz gegenüber anderen. Das Nest baut das Weibchen, während das Männchen das Nistmaterial herbeischafft.

 

Lebensraum

Als Brutvogel der Steppen und Waldsteppen hat sich die Turteltaube in Mitteleuropa vor allem in warmen halboffenen Kulturlandschaften angesiedelt. Dabei findet man sie häufig in der Nähe von Wasser. Als Brutstätte kommen lichte Wälder, Feldgehölze und Gebüsche sowie landwirtschaftliche Nutzflächen oder auch Gärten, Obstplantagen oder Parks infrage.

 

Gefährdung

Auf ihrem langen Weg in die Wintergebiete sehen sich Turteltauben vielen Gefahren ausgesetzt. Sie müssen nicht nur Dürreperioden in den Durchzugs- und Winterquartieren überstehen, sondern werden auch noch stark bejagt. Zusätzlich sind sie in ihren Brutgebieten durch die Intensivierung der Landwirtschaft und die Ausräumung der Landschaft bedroht.

 

Zugverhalten

Turteltauben überwintern in den Savannen Afrikas südlich der Sahara. Das Gebiet erstreckt sich von Westafrika bis in den Jemen. Um in ihre meist angestammten Wintergebiete zu fliegen, wählen die meisten deutschen Brutvögel eine Route über Gibraltar.

 

Nahrung

Turteltauben ernähren sich rein vegetarisch. Auf ihrem Speisezettel stehen hauptsächlich Samen und Früchte von verschiedenen Wildkräutern wie Knöterich- und Gänsefußgewächsen, aber auch von Gräsern und Getreide. Dies ergänzt sie durch Samen von Fichten und Kiefern.

 

Stimme

Am Verhalten der Turteltaube kann man den Namensursprung nicht herleiten, aber anhand des Gesangs. Der besteht aus lang gezogenen schnurrenden „turr“-Lauten und wirkt monotoner und zarter als bei anderen Tauben.